Ein Blumenstrauß –
auf vielen Seiten
Auf naturbelassenen Wiesen, an Bachufern und im heimischen Garten sprießen und blühen sie, all die filigranen Kunstwerke der Natur: farbenfrohe Blumen und duftende Kräuter. Wer einmal sein Herz an die wilde Schönheit der Pflanzen verloren hat, entdeckt schnell die Sammelleidenschaft dafür.
Für wissenschaftliche Pflanzenstudien sind Herbarien eine unentbehrliche Grundlage – eigene Sammlungen unterstützen den Hobby-Botaniker beim Kennenlernen der lokalen Flora.
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Es gibt viel zu entdecken rund um das Wunderwerk Pflanze in seinen verschiedenen Erscheinungen: die filigranen Blütenkelche, die fein geäderten Blätter – manchmal samtig, manchmal glänzend wie gelackt. So bieten Akelei und Königskerze jeder wertvollen Briefmarkensammlung die Stirn und werden zur Dokumentation wunderschöner Naturerlebnisse.
Definition Herbarium
Ein Herbarium (lat.: herba = Kraut) ist eine Sammlung trockenkonservierter Pflanzen, die zusammen mit ihrer botanischen Beschreibung und möglichst genauen Angaben zum Fundort auf sogenannten Herbabögen fixiert wurden. Das Herbarium bildet eine Art anschauliches, detailgetreues Lexikon für den Hobby- oder Berufsbotaniker. Mit den einzeln abgelegten Herbabelegen lassen sich Vorkommen und Verteilungen von Pflanzenarten erfassen sowie Klassifikationen und Bestimmungsschlüssel erstellen.
Das größte deutsche Herbarium befindet sich in Berlin und ist in Besitz des Botanischen Gartens und Botanischen Museums Berlin-Dahlem.
„Ein Herbarium ist besser als jede Darstellung, notwendig für jeden Botaniker.“
(Carl von Linné, 1751, schwedischer Naturforscher)
Blühende Leidenschaft und wachsende Begeisterung
Legen Sie Ihre eigene Herbasammlung an - es ist eine schöne Art sich mit Pflanzen zu beschäftigen. Sie benötigen saugfähiges Papier, Etiketten und eine Mappe oder Das Was blüht denn da? Herbarium-Set für den Einstieg. So geht's:
© Frank und Katrin Hecker
Wählen Sie möglichst unversehrte Exemplare aus. Gesammelt werden dürfen keine Pflanzen, die unter Naturschutz stehen oder den gefährdeten Arten angehören. Die Pflanzen werden zwischen saugfähiges Papier gelegt, mit einem Gewicht beschwert und dadurch gleichzeitig gepresst und getrocknet. Noch einfacher funktioniert das Ganze mit einer Presse, wie sie von Botanikern verwendet wird. Mit diesem Verfahren können Pflanzen für viele Jahre archiviert werden, sofern sie gut vor Schädlingsbefall geschützt sind.
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© Frank und Katrin Hecker
Auf dem Etikett, das zu der Pflanze auf die einzelnen Herbabelege geklebt wird, werden alle Angaben zur Pflanze vermerkt: Neben dem Pflanzennamen selbst sind der Name des Finders und der möglichst genau beschriebene Fundort sowie das Funddatum wichtig. Falls man sich über die richtige Bezeichnung einer Pflanze unsicher ist, hilft ein Bestimmungsbuch wie: Was blüht denn da? – Der KOSMOS-Klassiker. Es gibt keine allgemein gültige Vorgabe, was auf dem Herbaretikett zu stehen hat.
Für private Herbarien sind bei den Notizen, Steckbriefen und bei der optischen Gestaltung keine Grenzen gesetzt.
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© Frank und Katrin Hecker
Nun werden die trockenkonservierten Pflanzen mit Fixierstreifen auf den Herbabögen befestigt.
Fertig! Die Qualität eines Herbariums zeigt sich im Umfang der Sammlung und ebenso in den möglichst genauen Informationen zu den einzelnen Arten.
Heilendes Blümchen - Steckbrief Gänseblümchen
Deutscher Name: Gänseblümchen
Wissenschaftlicher Name: Bellis perennis
Familie: Korbblütler (Asteraceae)
Fundorte: Wiese, Garten, Weide
Wuchshöhe: bis ca. 15 cm
Blütezeit: Februar bis November
Eigenschaften: mehrjährig, blühfreudig, trittfest, essbar
Inhaltsstoffe: Calcium, Magnesium, Kalium, Vitamine A / C, Eisen, Triterpensaponine, Gerbstoffe, Schleimstoffe, Bitterstoffe, Flavonoide.
Wirkstoffe: Die dekorative und essbare Pflanze regt den Appetit, die Verdauung und damit den Stoffwechsel an. Das Gänseblümchen lindert Hautkrankheiten wie Akne oder chronische Ausschläge. Bei äußerlichen Verletzungen fördert es die Wundheilung, innerlich wirkt es darüber hinaus blutreinigend. Eingesetzt wird seine Heilwirkung außerdem bei Atemwegserkrankungen sowie bei Menstruationsbeschwerden.
Verwendete Pflanzenteile: Blätter und Blüten
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Wissenswertes: Sie ist die Blume, die ewig jung, immer ein Blümchen bleiben wird: Das Gänseblümchen. Unzählige Kinderhände haben aus ihr Blumenketten und Haarkränze geflochten, und mit der Anzahl ihrer Blütenblätter wurde von einsamen Herzen schon tausendfach orakelt: „sie liebt mich ..., sie liebt mich nicht ...“ Mit einer Vielzahl an gesundheitsfördernden Eigenschaften steht die schlichte Schönheit 2017 als Heilpflanze des Jahres im Rampenlicht. Seinen Namen verdankt das Gänseblümchen übrigens keiner nennenswerten Ähnlichkeit mit dem großen weißen Vogel. Vielmehr steht es als eine sich schnell vermehrende Wiesenblume des öfteren auf dem Speisezettel von grasenden Gänsen.